Was ist Tellington TTouch® und wann setzt man es ein?
Mein Hund ist nicht im Gleichgewicht
Konflikte im Zusammenleben mit Hunden entstehen meistens, weil der Hund „aus der Balance“ ist. Das kennen wir selbst auch: Schmerzen, Anspannung oder das Gefühl, nicht in uns zu ruhen können dazu führen, dass wir uns defensiv fühlen und schneller gereizt oder überfordert auf die unvermeidbaren Stressfaktoren in unserem Alltag reagieren. Unseren Hunden geht das nicht anders.
Ein Hund, der nicht in seinem Körper ruht, reagiert instinktiv auf Stressoren und diese instinktiven Reaktionen sind oft diejenigen, die uns im Alltag mit ihm Probleme machen: reaktives Verhalten an der Leine, ständiges Fiepsen, heftiges Leineziehen, nicht alleine bleiben können, Angst vor dem Autofahren, Geräuschangst, exzessives Kauen, die Liste ist lang.
Ihm in so einem Moment zu sagen „lass das“ ist wenig hilfreich, denn bei instinktivem Verhalten ist das Gehirn in der Regel ausgeschaltet und der Hund nicht in der Lage, sein Verhalten bewusst zu steuern.
Körperarbeit statt Gehorsamstraining
Hier setzt Tellington TTouch® an. Durch sanfte Körperarbeit, die auf Zellebene arbeitet und auf das vegetative Nervensystem einwirkt, entwickelt der Hund wieder ein gutes Körpergefühl. Schmerzen werden gemindert, Anspannung aus dem Körper geleitet und das Konzentrationsvermögen gesteigert.
Die positive stressabbauende Wirkung ist dabei keine Einbahnstraße, wer seinen Hund toucht wird feststellen, dass er dadurch auch selbst gelassener und achtsamer im Umgang mit sich wird.
Ist der Hund mit Hilfe von Tellington TTouch körperlich und mental wieder in Balance, ist er in der Lage, alternative Verhaltensweisen zu entwickeln, die ihm (und seinem Halter) weniger Stress bereiten.
Die drei Säulen von Tellington TTouch®
Die Tellington TTouch® Methode stützt sich auf drei Säulen:
Die TTouches
Dabei handelt es sich um leichte kreisende, streichende oder hebende Berührungen. Die TTouches wirken über die Rezeptoren in der Haut und beeinflussen so das vegetative Nervensystem. Sie verstärken Körper- und Selbstbewusstsein und regen die Selbstheilungskräfte im Körper an. Je nach Tempo, Druckstärke und getouchter Körperstelle haben sie eine schmerzstillende, angstlösende, aktivierende, heilende oder konzentrationsfördernde Wirkung.
Einige TTouches sind übrigens auch sehr hilfreich für Zweibeiner. Und das Beste: man kann sie ohne Fremdhilfe anwenden und sich so selbst etwas Gutes tun.
Die Body Wraps
Dabei handelt es sich um Arbeit mit Körperbändern. Ähnlich wie beim Pucken von Babys haben Körperbänder einen wunderbar beruhigenden, zentrierenden Effekt und holen den Hund wieder in seinen Körper zurück. Der Einsatz von Körperbändern führt zu einem besseren Körperbewusstsein und vermittelt dem Hund ein Gefühl von Sicherheit. Körperbänder sind außerdem eine hervorragende Unterstützung bei der Behandlung von Schmerzen im Bewegungsapparat.
Wie die TTouches eignen sich auch die Körperbänder hervorragend für einen Einsatz am menschlichen Körper, insbesondere um Verspannungen im Rücken zu lösen oder Nervosität abzubauen.
Der Playground for Higher Learning
Dabei handelt es sich um Arbeit in einem Lernparcours. In Anlehnung an die Feldenkrais-Methode wird der Hund spielerisch durch einen Parcours geführt, der ihm ungewohnte Bewegungsabläufe abverlangt und ihn neue sensorische Erfahrungen machen lässt. Das führt sowohl zu körperlichen Veränderungen (Biegsamkeit, Trittgenauigkeit, Ausbalanciertheit) als auch zu mentalen (Konzentrationsfähigkeit, Selbstbewusstsein, Gelassenheit).
Jeder Hund hat seine eigene Geschichte
Jeder Hund bringt seine ganz individuelle physische und mentale Geschichte mit, die Einfluss darauf hat, welche der Tellington TTouch Hilfsmittel für ihn am hilfreichsten sind. Das herauszufinden ist immer wieder aufs Neue ein spannender Prozess, denn kein Fall und kein Hund gleicht dem anderen. Grundsätzlich erzielt die Arbeit mit Tellington TTouch bei folgenden Themen sehr gute Ergebnisse:
Veränderung durch Umdenken
Neben den oben beschriebenen drei Säulen gibt es bei der Arbeit mit Tellington TTouch noch eine vierte Komponente, die in allen drei Bereichen von großer Bedeutung ist: die innere Einstellung des Menschen bei der Arbeit mit seinem Hund. Wer lernt, seinen Hund mit anderen Augen zu sehen und sich auf das erwünschte Verhalten zu fokussieren anstatt auf negative Gedanken über seinen Hund, der fördert die Entwicklung seines Hundes enorm und macht es ihm leichter, sein Verhalten zu ändern. Ein Leitsatz der Tellington-Methode fasst das sehr schön zusammen:
„Change your mind, change your dog.” Wie das geht, zeige ich Ihnen gerne im persönlichen Kontakt.
Mein Trainingsangebot finden Sie hier . Nehmen Sie bei Interesse gerne telefonisch oder per Mail Kontakt mit mir auf.